Eine Wiese, irgendwo auf der Welt, ein Sommernachmittag, der sich chaotisch in die Glut der Sonne verirrt hatte, eine verwahrloste Uferboschungverfluchte oder verzauberte Orte sind es, an denen die Ich-Figur von Krisen heimgesucht wird.
Dort fuhlte ich noch tiefer und noch schmerzhafter, daß ich auf dieser Welt nichts zu tun hatte, nichts weiter, als durch Parks zu streunen, uber staubige, von der Sonne verbrannte, wuste und verwilderte Wiesen.
Es war ein Herumstreunen, das mir letztlich das Herz zerriß.
Das Vagabundieren des jugendlichen Protagonisten ist der Widerschein einer inneren Handlung: die Qualen und Exzesse der Wahrnehmung auf der Suche nach Realitat, nach sich selbst in den Gegenstanden, Orten, Personen.
Je gefraßiger, obsessiver er sich ihnen nahert, um so unwirklicher wird er sich selbst, um so intensiver und kalter erstrahlt ihm die Welt.
Der 1936 in Rumanien erschienene Entwicklungsroman des judischen Schriftstellers M.
Blecher (1909-1938) ist ein Meilenstein der mitteleuropaischen Moderne.
Die Gestaltung der Unwirklichkeit und ihrer phantastischen inneren Ereignisse verbindet Blecher mit Milos Crnjanski, Geza Csath und Bruno Schulz, aber auch mit Franz Kafka und Robert Walser.
Von Eugene Ionesco gefeiert, hatte das Werk in den Jahrzehnten der Diktatur keine Lebenschance mehr.
Wahrscheinlich furchtet man sich vor diesem Buch, weil es einer beklemmenden Wahrhaftigkeit das Wort redet, schreibt Herta Muller uber das Meisterwerk des 27jahrigen Autors.
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